PAPSTAR in Kall in der Eifel vertreibt europaweit Einmalgeschirr, Serviceverpackungen, Tabletop-Produkte und andere Einmalprodukte – insbesondere für die Gastronomie. Seit 2006 verfolgt das Unternehmen eine nachhaltige Transformation. Wie geht das mit so einem Produktportfolio? Fragen an Andreas Köller, den Leiter des Qualitäts- und Umweltmanagements, und Ansgar Kienolth, Leiter CSR/Compliance.

Herr Köller, Herr Kienolth, PAPSTAR gilt als Branchenvorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Wie kam es dazu?
Andreas Köller: PAPSTAR kommt klassisch vom Pappteller: Das ist unsere DNA, mit der viele Leute das Unternehmen verbinden. Und Papier – also Holz – ist nun mal ein nachwachsender Rohstoff. Da kam schon früh die Idee auf, eine ganze Produktlinie mit Einmalprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln. 2006 haben wir dann die Linie „pure“ auf den Markt gebracht. Die Diskussion über Plastik und Umweltbelastung war damals noch nicht so präsent.
Woher beziehen Sie Ihr Holz – und ist es nachhaltig zertifiziert?
Köller: Wir beziehen unsere faserbasierten Produkte von Produzenten aus Europa und Asien. Ein Großteil unseres Sortiments ist bereits nach anerkannten Standards für nachhaltige Forstwirtschaft zertifiziert. Diesen Anteil wollen wir in den nächsten Jahren konsequent weiter ausbauen.
Vertreiben Sie unter „pure“ nur Einwegprodukte aus Papier?
Köller: Nicht nur. Heute umfasst diese Produktlinie neben Produkten aus Holz auch solche aus Materialien wie Zuckerrohr, Palmblatt oder Maisstärke.
Sie haben aber nicht nur Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen im Portfolio, oder?
Ansgar Kienolth: Das stimmt. Wir vertreiben auch Produkte, die aus Aluminium bestehen oder Kunststoffanteile enthalten. Auch der klassische Pappbecher enthält Polymere: Es braucht eine minimale Barriereschicht, sonst würden sie durchweichen. Allerdings bieten wir bei diesem Produkt bereits Varianten mit wasserbasierter Beschichtung an, was zu einer deutlichen Verringerung der eingesetzten Polymere im Vergleich zu den kunststoffbasierten Beschichtungen führt.
Köller: In anderen Produktbereichen, bei Müllbeuteln zum Beispiel, bleibt uns kaum etwas anderes übrig, als Kunststoffe zu nutzen. Aber solche Produkte führen wir heute unter einer eigenen Marke. PAPSTAR steht dagegen ausschließlich für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen.
An welchen Stellschrauben drehen Sie auf Ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit?
Köller: Wir verfolgen bei PAPSTAR eine Drei-Säulen-Strategie. Die erste Säule: Innovationen bei Produkten und Materialien – Stichwort nachwachsende Rohstoffe. Die zweite ist der Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur, sowohl intern als auch über unsere Unternehmensgrenzen hinaus. Die dritte Säule ist unsere Lieferkette bis zur Bereitstellung von Kreislaufkonzepten für unsere Produkte nach Gebrauch.
Kienolth: Wir haben schon 2010 angefangen, ein Umweltmanagementsystem aufzubauen und sehr früh damit gestartet, unsere Ressourcenverbräuche kontinuierlich zu monitoren und Maßnahmen zu ergreifen, um diese stetig zu reduzieren. Seither haben wir beispielsweise die Beleuchtung auf LED umgestellt, unsere Fahrer in Eco-Trainings geschult und unseren Fuhrpark optimiert. Wir sind Mitglied im UN Global Compact und lassen uns jährlich von EcoVadis raten. Und natürlich müssen wir unsere Nachhaltigkeitsleistung in Lieferanten-Fragebögen angeben, die wir von unseren Kunden bekommen.


Von EcoVadis bekommen Sie eine Gesamtbewertung von 75 von 100 Punkten, was mit der Einstufung „fortgeschritten“ gleichzusetzen ist. Im Bereich Umwelt hat PAPSTAR sogar 83 Punkte. Bei der nachhaltigen Beschaffung ist dagegen mit 69 Punkten noch Luft nach oben – woran arbeiten Sie in diesem Bereich gerade?
Kienolth: Wir arbeiten zurzeit daran, unseren Prozess zur nachhaltigen Beschaffung gezielt weiterzuentwickeln und an aktuelle Anforderungen anzupassen. Wir führen zwar schon seit mehreren Jahren CSR-Audits bei unseren Lieferanten durch, möchten diesen Prozess aber modernisieren und erweitern. Zudem überarbeiten wir gerade unsere Richtlinie zur nachhaltigen Beschaffung und ergänzen sie um weitere Inhalte. Damit verfolgen wir nicht nur das Ziel, unsere EcoVadis-Bewertung kontinuierlich zu verbessern, sondern vor allem unserer unternehmerischen Verantwortung für die Lieferkette gerecht zu werden. Transparente und nachvollziehbare Kriterien helfen uns, soziale und ökologische Risiken besser zu steuern, faire Arbeitsbedingungen zu fördern und nachhaltige Partnerschaften mit unseren Lieferanten aufzubauen.
Wie gehen Sie mit Ihrer eigenen Lieferkette um? Verlangt PAPSTAR von Zulieferern auch Nachhaltigkeits-Nachweise?
Kienolth: Wir achten darauf, nur Lieferanten einzusetzen, die einen standardisierten CSR-Prozess durchlaufen haben. Dabei geht es um Fragen wie: Wie sind die Arbeitsbedingungen im Unternehmen, wie die sozialen Standards? Werden Mindestlohn-Angaben eingehalten? Unsere Hauptlieferanten müssen sich zudem alle nach EcoVadis zertifizieren lassen und nachweisen, dass sie sich um die Reduzierung ihrer Umweltbelastung kümmern.
Muss jeder Lieferant solche Daten liefern?
Kienolth: Jeder Lieferant aus einem Risikoland hat von uns einen CSR-Fragebogen bekommen. Hinzu kommt, dass unser Einkaufsleiter sich in regelmäßigen Abständen die Produktionsstandorte persönlich anschaut. Und die Hauptlieferanten, die den Hauptteil der Ware liefern, müssen sich – wie gesagt – nach EcoVadis zertifizieren und den CO2-Ausstoß an ihren Standorten tracken lassen.
Köller: Neben dem Thema Wertschöpfungskette gehen wir bei PAPSTAR übrigens noch einen Schritt weiter. Wir fragen uns: Was passiert eigentlich mit unseren Produkten nach der Nutzung? Und da sind wir beim Thema Kreislaufwirtschaft.
Wie funktioniert das bei Einmalgeschirr – einem Wegwerfprodukt – konkret?
Köller: Wir haben uns gefragt: Welche Ansätze gibt es, unsere Produkte nach der Nutzung wieder in den Kreislauf zurückzuführen? Ursprünglich war unser Gedanke: Unsere Produkte bestehen aus Biomasse – die können wir doch wieder zurück aufs Feld bringen. Das wäre der schönste Kreislauf. Aber da macht uns der Gesetzgeber bisher einen Strich durch die Rechnung. Es gibt viele gesetzliche Bestimmungen, die innovative Lösungen verhindern.
Welche Gesetze meinen Sie konkret?
Köller: Beispielsweise die Bio-Abfallverordnung. Unsere Produkte darf man gar nicht kompostieren und aufs Feld bringen. Das hängt mit der Tierische-Nebenprodukte-Verordnung und der Hygiene-Verordnung zusammen. Dahinter steht die Sorge, dass Keime aus Speiseresten in die Umwelt gelangen. Das Problem dabei: Die Verordnung ist 30 Jahre alt. Heute gibt es aber Verfahren wie den Einsatz von Biokonvertern, mit denen wir Einmalprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen nach Gebrauch bei uns im Haus behandeln können und so sicherstellen, dass keine pathogenen Keime in die Umwelt gelangen. Dem trägt das Gesetz bis heute keine Rechnung.
Können Sie denn für alle Produkte solche Kreisläufe abbilden?
Köller: Für unsere Produkte aus Biomasse ja. Pappbecher etwa können wir im Bio-Konverter behandeln und die Zellulose zu 90 Prozent wieder zurückgewinnen. PLA-Becher aus Maisstärke können wir zusammen mit einem Partnerunternehmen wieder einsammeln und zu Granulat verarbeiten, aus dem anschließend wieder neue Produkte entstehen. Zusätzlich testen wir mit Partnern die Umwandlung unserer Produkte in Pflanzenkohle – ein spannender Ansatz zur CO2-Bindung.
Voraussetzung all dieser Verfahren ist, dass es Rücknahme-Systeme gibt. Wie soll das funktionieren? Die Leute werfen im Supermarkt gekaufte Pappbecher doch meist einfach weg.
Köller: Es stimmt: Kreislaufwirtschaft geht nur in Abhängigkeit vom Vertriebskanal. Bei Events wie Festivals, die wir beliefern, ist das schon möglich: Da stellen wir Rückgabestationen für unsere Produkte nach Gebrauch auf – und sind natürlich darauf angewiesen, dass die Konsumenten auch mitmachen. Es gibt auch geschlossene Systeme, Zentralküchen zum Beispiel, die eine Speise zubereiten und auf mehrere Einrichtungen verteilen. Zur Speisenverteilung werden die Speisen in kundenindividuell bereit gestellte Zuckerrohr-Behältnisse portioniert und anschließend an uns zurückgegeben. Wir bearbeiten sie im Biokonverter und können die gewonnene Zellulose als Rohstoffe anschließend wieder nutzen. Aber das haben wir nur in der Hand, wenn wir den kompletten Kreislauf beim Kunden begleiten können. Sobald unsere Produkte übers Regal verkauft werden, können wir Stand heute keinen Kreislauf sicherstellen. Aber auch da hoffen wir, dass es in Zukunft Lösungen gibt.
Kritiker werden jetzt sagen: Alles schön und gut – aber Einweggeschirr hat doch grundsätzlich eine schlechtere CO2-Bilanz gegenüber Mehrwegprodukten.
Köller: Das stimmt nicht. Abgesehen von den logistischen Vorteilen – Küchenmitarbeiter müssen nicht so schwer tragen, wenn sie unsere Produkte nutzen – gibt es auch handfeste Klimagründe, die für unsere Produkte sprechen. Es ist deutlich leichter, braucht weniger Platz beim Transport und muss zudem nicht gespült werden, was auch CO2 spart. Wird das dann wieder fast komplett recycelt, kann der CO2-Fußabdruck kleiner sein als bei Hartgeschirr. Man kann also gar nicht absolut sagen, welches von beiden klimaschonender sind. Es kommt auf den jeweiligen Einzelfall an.
Wo sehen Sie aktuell die größten Chancen in Sachen Nachhaltigkeit?
Kienolth: Nachhaltigkeit ist für uns ein Effizienz- und damit Wettbewerbsvorteil. Wir tracken über die Managementsysteme unsere Verbräuche und schauen, welche Maßnahmen zur Reduzierung sinnvoll sind. Wir haben außerdem vor zwei Jahren ein Energieprojekt gestartet, mit dem Ziel, die Vorgaben des deutschen Klimagesetzes auch bei uns am Standort zu erreichen. Zum Beispiel durch den Einsatz von Photovoltaik, durch Gas-Substitution und vielleicht bald auch Kleinwindanlagen. Durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien reduzieren wir nicht nur unsere CO2-Emissionen, sondern mittelfristig auch unsere Betriebskosten – ein Vorteil, von dem auch unsere Kunden direkt profitieren.

Gibt es auch Risiken auf diesem Weg?
Kienolth: Ja, auch in diesem Bereich wirken sich teils veraltete gesetzliche Vorgaben hinderlich aus. Zudem ergeben sich Risiken dadurch, dass nachgelagerte Akteure – wie etwa die Abfallwirtschaftsbetriebe – aufgrund wirtschaftlicher Interessen und rechtlicher Rahmenbedingungen innovative Lösungen wie die industrielle Kompostierung bislang kaum umsetzen können.
Auf wen spielen Sie konkret an?
Kienolth: Die Abfallwirtschaftsbetriebe setzen aus wirtschaftlichen Gründen vorrangig auf recyclingfähige Materialien. Für nachwachsende Rohstoffe, die kompostiert werden können, bestehen dagegen weniger Anreize – nicht zuletzt, weil die gesetzlichen Rahmenbedingungen die industrielle Kompostierung von Einmalgeschirr bislang erschweren. Das ist aus Nachhaltigkeitssicht nicht zielführend: Einerseits möchte der Gesetzgeber den Einsatz von Kunststoffen einschränken, andererseits fehlt es an der Möglichkeit, biobasierte Produkte industriell zu kompostieren und so Biomasse in den Kreislauf zurückzuführen. Stattdessen landen sie häufig in der thermischen Verwertung. Das Beispiel zeigt, dass der Gesetzgeber die Wertschöpfungskette als Ganzes betrachten und zugleich die entsprechenden Weichen stellen muss, um wirklich ökologische Fortschritte zu erzielen.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung bei den Berichtspflichten?
Köller: Vielleicht vorangestellt: Eine Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen sollte aus unserer Sicht ein Muss sein für jedes Unternehmen. Nur so kann man sehen: Wo kann ich im Hinblick auf Nachhaltigkeit den wertvollsten Beitrag leisten? Ein anderer Punkt sind die Anforderungen an Berichtspflichten. Diese binden Ressourcen – vor allem dann, wenn sie so viele Datenpunkte enthalten wie die CSRD.
Fallen Sie als Unternehmen denn aktuell unter die CSRD-Pflicht?
Köller: Nach aktuellem Stand (Stand September 2025) ist das noch offen. Aber wir gehen davon aus, dass Unternehmen unserer Größe nicht mehr betroffen sein werden. Trotzdem werden wir weiterhin freiwillig unsere Stakeholder und Kunden, unsere Mitarbeiter und Banken darüber informieren, was wir in Sachen Nachhaltigkeit tun.
Nach welchen Standards wollen Sie in Zukunft berichten?
Kienolth: Wir berichten, wie gesagt, jedes Jahr über unsere Entwicklung in den Bereichen ESG (Environmental, Social und Governance) bei der Neubewertung von EcoVadis und bei dem UN Global Compact über den Fortschrittsbericht (COP). Da leisten wir also schon viel. Aktuell schauen wir, ob zum Beispiel der VSME-Standard für uns eine passende Alternative zur CSRD ist. Gut wäre, wenn wir in Zukunft für die Berichte nicht doppelte und dreifache Arbeit leisten müssten, sondern ein verbindlicher, nicht allzu komplexer Datensatz nur einmal erhoben werden müsste.
Fürchten Sie, dass die – nun verschlankte aber immer noch mit 243 Datenpunkten recht komplexe – CSRD doch noch kommt?
Köller: Fürchten nicht. Wir haben bereits Software und Strukturen für die CSRD vorbereitet. Aber der administrative Aufwand ist hoch und bindet Ressourcen, die gegebenenfalls bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen fehlen.
Was würden Sie denn gern vorantreiben? Anders gefragt: Welche Nachhaltigkeitsziele hat PAPSTAR definiert?
Kienolth: Wir haben im letzten Nachhaltigkeitsbericht 2023/2024 konkrete Ziele niedergeschrieben, die sich auf alle ESG-Bereiche beziehen. Konkret steht da zum Beispiel, dass wir unsere CO₂-Emissionen am Standort Kall in Scope 1 und 2 um 50 Prozent im Vergleich mit 2012 reduzieren wollen. Daneben gibt es konkrete Einzelziele in den Bereichen Arbeitssicherheit, Mitarbeitergesundheit und Bildung.
Köller: Wie schon erwähnt ist auch die ständige Optimierung der nachhaltigen Beschaffung ein Ziel. Wir arbeiten nur mit Lieferanten, die unsere Standards erfüllen und sich aktiv um Umwelt- und Sozialaspekte kümmern.
Wie sind Sie auf die 50 Prozent gekommen? Und wie ist der Fahrplan dazu?
Köller: Das Ziel von 50 Prozent weniger CO2-Emissionen in Scope 1 und 2 ist ambitioniert, aber realistisch. Wir haben es bewusst auf Grundlage der Entwicklung der vergangenen Jahre definiert. Schon heute konnten wir unsere Emissionen in diesem Bereich um fast 40 Prozent im Vergleich zu 2012 senken. Um die verbleibende Lücke zu schließen, setzen wir auf unser Energieprojekt mit verschiedenen Handlungsfeldern – von der energetischen Sanierung unserer Gebäude über den verstärkten Einsatz alternativer Energiequellen bis hin zur Optimierung von Fuhrpark und Technik. Hinzu kommen Sofortmaßnahmen und die kontinuierliche Sensibilisierung unserer Mitarbeitenden. All diese Schritte zusammengenommen bilden unseren Fahrplan, um das 50-Prozent-Ziel konsequent zu erreichen.
Wie weit sind Sie schon auf dem Weg?
Kienolth: Wir haben am Standort zum Beispiel unsere Stromverbräuche bereits um 40 Prozent gesenkt. Der durchschnittliche Spritverbrauch bei unseren Lkws liegt jetzt bei 21,2 Liter – wir kommen von Werten von über 26 Liter. Spricht man mit Leuten aus der Transportbranche, finden die das enorm.
Welche konkreten Prozesse sind aktuell von der Transformation besonders betroffen?
Kienolth: Eine Transformation kann man nicht isoliert betrachtet. Durch die Management-Systeme, die wir hier am Standort nutzen, sind alle Geschäftsprozesse davon betroffen. Das fängt bei Einkauf und Beschaffung an, geht über Fertigung, Lager und Logistik weiter bis hin zum Vertrieb. Auch da versuchen, wir nachhaltigere Konzepte anzubieten.
Köller: Hinzu kommt: In den Management-Systemen haben wir Kenngrößen definiert, die Verbesserungen in Sachen Energieeffizienz und Umweltschutz kontinuierlich einfordern. Davon kann sich keine Abteilung frei machen.
Kienolth: Und die Auditoren, die uns jedes Jahr prüfen, geben sich auch nicht mit konstanten Werten zufrieden. Die wollen eine kontinuierliche Verbesserung sehen.
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen, Verbesserungen zu erzielen?
Kienolth: Die größten Herausforderungen sehen wir derzeit darin, dass wir uns schon sehr früh und intensiv über unser Umweltmanagement mit der Reduzierung unserer Ressourcenverbräuche auseinandergesetzt haben – und daher viele Potenziale bereits ausgeschöpft sind. Weitere Verbesserungen lassen sich im Wesentlichen nur noch durch größere Investitionen realisieren, beispielsweise in die Installation von Photovoltaikanlagen inklusive Speicherlösungen oder in die energetische Sanierung unserer Gebäude. Hinzu kommt, dass die Förderlandschaft oft undurchsichtig ist und die Beantragung entsprechender Mittel mit hohem Aufwand verbunden ist.
Wie finanzieren Sie die Transformation?
Köller: Bisher konnte PAPSTAR alle Investitionen in die Nachhaltigkeit aus eigener Kraft stemmen. Wir gehen Schritt für Schritt vor und achten auf Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Maßnahmen. Allerdings stimmt auch: Der Aufwand und die Kosten für die Transformation sind nicht unerheblich. Nicht zuletzt sind wir jedoch von diesem Weg überzeugt und unser Anspruch ist es hier eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Abschließend: Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft?
Kienolth: Wir hoffen auf mehr Einheitlichkeit bei den Berichtspflichten und darauf, dass alle Akteure in der Wertschöpfungskette mitziehen. Nur gemeinsam können wir den Green Deal wirklich umsetzen.
Zum Unternehmen
PAPSTAR ist ein international tätiges Unternehmen mit Hauptsitz in Kall, das sich auf den Vertrieb von Einmalgeschirr, Serviceverpackungen, Tisch- und Raumdekorationen sowie Einmalprodukten für Haushalt, Profiküche, Hygiene und Pflege spezialisiert hat. In der Produktlinie „pure“ vertreibt PAPSTAR ausschließlich Artikel aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Zuckerrohr oder Palmblättern. Am Standort in Kall beschäftigt das Unternehmen 320 Mitarbeiter.
